Hausärztliche Versorgung sicherstellen: Das Ärztehaus ist die Zukunft

Vor dem Hintergrund der im Haupt- und Finanzausschuss des Osthofener Stadtrates geschilderten Unterversorgung an Hausärzten in der Weinstadt, sieht sich die SPD Osthofen in der Pflicht, sich über die ärztliche Versorgung der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Osthofen und der Umgebung zu befassen. Aktuell versorgen gerademal drei hausärztliche Praxen das Stadtgebiet mit über 8.300 Einwohnerinnen und Einwohner. „Davon steht der Großteil der Ärzte altersbedingt nicht mehr in der Praxis. Nachwuchs scheint dabei nicht sichergestellt zu sein. Das ist für uns ein ernsthaftes Problem, das wir als Kommunalpolitiker angehen und beseitigen müssen“, stellt Stadtratsmitglied und Ortsvereinsvorsitzender Alexander Ebert fest.
„In Osthofen wird fast dramatisch deutlich, dass im Bereich der hausärztlichen Versorgung eine Nachfolgeregelung schwer zu bewerkstelligen ist“, stellt Ebert fest und informiert, dass die derzeitigen Praxisinhaber über 50 Jahre alt sind und es zwangsläufig zu Problemen im Bereich der Praxisnachfolger gibt. „Umso mehr begrüßen wir ausdrücklich die Initiative von Bürgermeister Bernd Müller (SPD), der die Ärzteschaft und weitere verantwortliche Organisationen an einen Tisch holen will“, erklärt der Osthofener SPD-Chef.
„Hausärzte sollen in unserer Stadt weiterhin die ersten Ansprechpartner für die Menschen in Osthofen bleiben. Für die SPD ist es wichtig, dass die Versorgung der Bürgerinnen und Bürger heute und in der Zukunft sichergestellt ist. Dazu zählt in erster Linie die Versorgung mit Hausärzten. Fachärzte oder ambulante Leistungserbringer soll ein Ziel der gesamten Gesundheitsversorgung sein“, beschreibt Ebert das Ziel der Sozialdemokraten.
Sein Fraktionskollege Kai Kronauer wird etwas konkreter: „Wir wollen, dass die Wege für Patientinnen und Patienten kurz bleiben. Die Qualität in der medizinischen Versorgung soll weiter verbessert werden. Osthofen ist ein Zentrum im Herzen des Wonnegaus, das mit vielen Standortvorteilen werben kann“, nimmt Kronauer Stellung. So soll nach seiner Ansicht nach die Stadt Osthofen ein interessanter Standort für das Gesundheitswesen mit allen seinen Facetten werden.
Für die Osthofener Sozialdemokratie spielen bei der medizinischen Versorgung viele Punkte eine wichtige Rolle. „Auf der einen Seite die Zentralisierung von ärztlichen Leistungen, um dabei optimale und zugleich wirtschaftliche Leistungen anzubieten. Auf der anderen Seite steht die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, gerade im Tätigkeitsbereich der Mediziner“, berichtet Kronauer. Somit soll nach Ansicht der SPD Osthofen der geringe Anteil an Nachwuchsärzten erhöht werden.
„Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat jüngst den Masterplan der ambulanten ärztlichen Versorgung aus dem Jahr 2007 erweitert. Nach meinem Dafürhalten ist es ein erster richtiger Schritt in die richtige Richtung. Viele der angehenden Ärzte wollen sich aber nicht mehr in die alleinige Niederlassung begeben, sondern sich in einem Verbund zusammenschließen. Insbesondere Medizinerinnen wollen so die Möglichkeit nutzen, ihren Beruf in Teilzeit ausüben“, deutet Alexander Ebert die Zukunft an.
„Die Versorgungssicherheit im ärztlichen Bereich, ist eine wichtige und zentrale Aufgabe der kommunalen Daseinsfürsorge der Zukunft“, so SPD-Fraktionssprecher Kronauer. Nach seiner Auffassung ist es wichtig, „dass die Kommunen auch an dieser Erweiterung des Masterplans beteiligt sind und ein Zusammenschluss von Ärzten möglich machen“. Kronauer weiter: „Solch ein Verbund in einem Ärztehaus bringt für alle Beteiligten Vorteile. Die Stadt Osthofen könnte dadurch weitere Fachärzte erhalten. Und die sind mehr als notwendig.
Ärzte und Patienten könnten von einem Ärztehaus oder Ärztezentrum profitieren, was zur Attraktivität der Patientenversorgung in der Zukunft beiträgt. Die SPD wirbt deshalb für Osthofen als Standort um ein zukunftsweisendes Ärztezentrum. Es ist unsere Aufgabe, die Versorgung für Osthofen und die Umgebung zu sichern.“ so Kronauer.
Dafür, dass so deutlich auf die hausärztliche Versorgung in Osthofen aufmerksam gemacht wurde, dankt der SPD-Fraktionssprecher ausdrücklich. Gleichzeitigt kündigt Kronauer an, dass die SPD-Stadtratsfraktion Anfang Mai ein Ärztehaus in Alzey besichtigen wird.